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29.03.2024

Gleiten statt stürzen

An der Steinfurter Aa, aber auch an Vechte und Ems, finden sich immer wieder Sohlabstürze, die manchmal über einen Meter hoch sind. Sie haben die Aufgabe, die Fließgeschwindigkeit des Flusses und damit die Tiefenerosion zu vermindern. Für Fische und andere Wasserlebewesen, die sich auf Wanderschaft begeben, sind solche Querbauwerke allerdings ein unüberwindbares Hindernis. Am bekanntesten sind wohl die Laichwanderungen der Lachse und der Aale. Aber auch Kleintiere wie Bachflohkrebse, Eintags-, Stein- und Köcherfliegenlarven unternehmen auf der Bachsohle Wanderungen entgegen der Strömung.

Aus diesem Grund wird versucht, steile Sohlabstürze in Sohlgleiten oder „raue Rampen“ umzubauen und so die biologische Durchgängigkeit des Gewässers zu gewährleisten. Bei der Steinfurter Aa soll das bis 2012 der Fall sein. Damit wäre eine wichtige Forderung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erfüllt.

Auch alte Wassermühlen sind für Fische unpassierbar. Weil der Höhenunterschied hier meist sehr groß ist, hilft nur die Anlage eines so genannten Umgehungsgerinnes, also eines künstlichen Wasserlaufes, der in einem Bogen um die Mühle herumführt. Fischtreppen sind eine weitere Möglichkeit.

An der Steinfurter Aa können Fische seit einigen Jahren so an drei Mühlen „vorbeischwimmen“, der Nünningsmühle, der Schlossmühle und der Niedermühle, alle auf dem heutigen Stadtgebiet Steinfurt. Seit Mitte Oktober 2011 ist es soweit: die Strecke von oberhalb der Nünningsmühle bis zur Einmündung in die Vechte sind  für wandernde Organismen wieder komplett durchgängig. Seit August wurden nun auch die letzten Hindernisse im Einmündungsbereich des Düsterbaches, an der ehemaligen Stauanlage Schürmann und bei becker Evers in ökologisch wertvolle Sohlgleiten umgebaut.

Eine Funktionskontrolle zeigt den Erfolg der Maßnahmen. Über 4000 Individuen von 23 Fischarten wurden nachgewiesen.

 

 

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